Worum geht's in diesem Kurs?

👻 🎥 Du bist mit Deinem Freund im Kino. Der Thriller geht langsam, aber sicher dem Ende entgegen und es wird grad megaspannend. Die Erzählstränge sind dabei sich nach zwei nervenaufreibenden Stunden endlich zu entwirren. Man kann kaum noch atmen, so spannend ist es, da wispert es von nebenan: „Hast Du noch Popcorn?“ 😳

Es gibt jetzt genau zwei Möglichkeiten:

  • man ignoriert diese Frage - absichtlich oder weil man sie tatsächlich nicht wahrnimmt (is ja zum Zerbersten spannend grad) - oder
  • man knurrt genervt zurück: „JETZT NICHT!“

So ähnlich kann man sich das vorstellen, wenn ein Hund in seiner Hundewelt unterwegs ist. Überall diese Geräusche und Düfte! Da kann die Menschenwelt im wahrsten Sinn des Wortes nicht dagegen „anstinken“. So ein Reh oder Hase ist halt einfach was Tolles. Und hach, da war ja auch noch eine läufige Hündin unterwegs. Umwelterkundungen lösen beim Hund Glücksgefühle aus, wie bei einem Kind in einem Freizeitpark. Tja, da ist an Leinenführigkeit oder dem Umsetzen von Kommandos/Signalen halt einfach nicht zu denken. Der Hund ist unerreichbar versunken in seiner Welt. 

Was aber, wenn ich seine Aufmerksamkeit brauche, weil z.B. ein Auto den Feldweg entlang geschossen kommt und mein Hund auf der anderen Seite des Weges ist und ich ihn nicht rechtzeitig erreichen kann...

Wenn’s brenzlig wird, sollte man seinen Hund schon irgendwie gleich aus seiner Hundewelt rauskriegen und nicht warten müssen, oder? Und genau deswegen ist dieses Basis-Training so wichtig. Hier bekommst Du die Anleitung, wie Du Deinen Hund dazu bringst, Dir überhaupt erst einmal häufiger und vor allem freiwillig seine Aufmerksamkeit zu schenken und wie Du ihn, sollte er doch mal in einer spannenden Situation gefangen sein, ganz einfach und freundlich, fix zu Dir umorientieren kannst.

Die Aufmerksamkeit unseres Hundes ist die Basis für egal welches Training auch immer. 

Ohne die Aufmerksamkeit unseres Hundes kann keine Kommunikation und damit auch kein Training stattfinden.

 

Und wo findet sich hier die Bindung wieder?

Eine fehlende, unzureichende Aufmerksamkeit hat tatsächlich gar nichts mit einer fehlenden Bindung zu tun. Bindung ist etwas, dass auf einer ganz anderen Ebene stattfindet. Jedes gemeinsame, positive Erlebnis, egal ob Spiel oder Training, verbessert den Kontostand auf unserem Bindungs- und Vertrauenskonto. Die Arbeit an der Aufmerksamkeit steht einfach nur oft an allererster Stelle. Daher sieht es so aus, als würde die Bindung direkt mit ihr verknüpft sein. In Wirklichkeit aber, wird die Bindung durch jede Art von Interaktion beeinflusst.

Bindung kann mit drei Hauptmerkmalen beschrieben werden:

  1. Der Hund erkennt seine Bezugsperson
  2. Er fühlt sich in der Gegenwart seiner Bezugsperson sicher (auf Grund von Verlässlichkeit & Berechenbarkeit)
  3. Er sucht, im Falle einer Bedrohung, Schutz bei der Bezugsperson

Negative Erlebnisse hingegen kosten wertvolle Bindungs- und Vertrauenspunkte. Hunde kennen kein „Richtig“ oder „Falsch“, sondern nur „Lohnt sich“ oder „Lohnt sich nicht“. Für sie ist eine Korrektur/Strafe daher auch nie nachvollziehbar und kommt immer aus dem „Nichts“. Die Bezugsperson wird als unberechenbar und unzuverlässig wahrgenommen 😕

Strafe schafft kein Vertrauen!

Daher verzichten wir beim „Gewaltfreien Training auf Basis positiver Verstärkung“ auf Strafe. Sie hat nur Nachteile & Nebenwirkungen. Und außer, dass er sich vor uns in Acht nehmen muss, lernt der Hund aus einer Strafe nichts.

Schaffen wir also so viele tolle Momente wie möglich. Dann wird die Bindung zu unserem Hund stärker und stärker ❤️


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Unterhaltung

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